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Wohnungsleerstand in der Schweiz nimmt weiter zu

Trends 17.09.2018 Kathleen Dornberger
Wohnungsleerstand

Seit 2010 nimmt die Zahl der leerstehenden Wohnungen in der Schweiz kontinuierlich zu. Die neuesten Daten des Bundesamts für Statistik (BfS) zeigen nun: So stark wie 2018 war die Zunahme des Wohnungsleerstands innerhalb von einem Jahr letztmals 1997. Die Leerwohnungsziffer – der prozentuale Anteil der leerstehenden Wohnungen am Gesamtwohnungsmarkt – erhöhte sich von 1,45% auf 1,62%. Mit anderen Worten: Jede 62. Wohnung steht derzeit leer (Stichtag 1. Juni 2018).

Betroffen vom Leerstand sind vor allem Mietwohnungen: Von den insgesamt 72294 leerstehenden Wohnimmobilien sind 59724 Mietwohnungen. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einem Anstieg von 13%. Einfamilienhäuser und Wohneigentum sind weniger stark betroffen.

Anhaltende Wohnungsnot in Zürich

Ein Ende der Wohnungsnot in Zürich, Genf, Basel, Bern und Lausanne? Mitnichten. Denn betroffen vom Wohnungsleerstand sind vor allem ländliche Gebiete. In den fünf Grosszentren entspannte sich die Situation auf dem Immobilienmarkt kaum (aktuelle Leerwohnungsziffer 0,46%). In Genf (0,62%), Basel (0,7%) und Lausanne (0,68%) ist die Situation für Mietwohnungssuchende dabei entspannter als in Zürich (0,2%) und Bern (0.44%), wo angesichts der anhaltenden Zuwanderung verhältnismässig wenig neuer Wohnraum entstanden ist. In der Zürcher Agglomeration hingegen – dem Glattal, dem Limmattal oder dem Zürcher Unterland – ist die Leerwohnungsziffer vergleichsweise hoch. Insgesamt geht die Stadt-Land-Schere auf dem Schweizer Wohnungsmarkt weiter auseinander: Ausserhalb der Ballungszentren beträgt die Leerwohnungsziffer inzwischen rund 1,8% (2017: 1,62%).

Solothurn ist Spitzenreiter, Zug Schlusslicht

Mit 2,98% verzeichnet der Kanton Solothurn, wie bereits im Vorjahr, die schweizweit höchste Leerwohnungsziffer. Die tiefste Leerwohnungsziffer weist – ebenfalls wie im Vorjahr – der Kanton Zug auf (0,44%). In den beiden Grossregionen Ostschweiz (2,08%) und Tessin (2,02%) überschreitet die Leerwohnungsziffer erstmals seit über 15 Jahren die Zwei-Prozent-Marke. Nur in sechs Kantonen (Uri, Appenzell Innerrhoden, Graubünden, Glarus, Bern und Schwyz) ist die Leerwohnungsziffer rückläufig.

Bauboom hält an

Grund für den zunehmenden Wohnungsleerstand im Bereich der Mietwohnungen: Trotz sinkender Nachfrage wird kräftig weitergebaut. Dies vor allem, weil die Investoren – darunter viele Pensionskassen und Versicherungen – angesichts der niedrigen Zinsen keine sinnvollen Anlagealternativen sehen.

Im Bereich der Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser klaffen Angebot und Nachfrage weniger auseinander – die Leerstandsquote beträgt nach wie vor rund 0,6%. Überangebot herrscht hier fast nur in Berggemeinden mit Abwanderungstendenzen, bei Zweitwohnungen und im Luxussegment. Sprich: Wer eine Wohnung oder ein Haus kaufen will, dürfte bei der Suche weiterhin Schwierigkeiten haben. Der Unterschied zum Mietmarkt erklärt sich dadurch, dass das Angebot zusammen mit der Nachfrage gesunken ist.

Trendwende oder nicht?

Geht es nach den Ökonomen der Credit Suisse, so kann man 2019 mit einem weiteren Anstieg der Leerstandsquote rechnen – wenn auch mit einem geringeren. Die Nachfrage erhalte zwar Unterstützung durch das erstarkte Wirtschaftswachstum, es werde aber gleichzeitig auch weiterhin kräftig gebaut, da die Nachfrage nach Immobilienanlagen nach wie vor gross sei.

Doch es gibt auch andere Meinungen. Das Schweizer Wirtschaftsinstitut BAK Economics geht davon aus, dass der Bauboom im nächsten Jahr eine Wende erleben wird: Erstmals seit zehn Jahren erwarte man einen Rückgang im Bereich des Wohnungsbaus. Zudem rechne man mit einem Zinsanstieg im zweiten Halbjahr. In ein ähnliches Horn bläst der Baumeisterverband: Wegen der wachsenden Kluft zwischen Nachfrage und Angebot rechne man mit einer Abkühlung der Wohnbautätigkeit. Allerdings sei nicht abzusehen, ob diese Abkühlung bereits 2019 eintreffe. Das hänge nicht zuletzt von der Zinsentwicklung ab: So lange die Zinsen tief seien, sei das Interesse von Investoren gross.

Auch darüber, wie sich die Nachfrage entwickelt, sind sich die Experten uneinig. Im Gegensatz zur Credit Suisse befürchtet das auf die Beobachtung der Wohnungsnachfrage spezialisierte Unternehmen Realmatch360, dass die Nachfrage nach Mietwohnungen ihren Zenit bereits überschritten habe. Infolge der nicht mehr ganz so erfreulichen Konjunkturaussichten befänden sich weniger Leute auf Wohnungssuche als im Vorjahr.

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