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Baubewilligungen rückläufig – warum boomt der Wohnungsbau trotzdem?

Ausland 25.09.2019 Lea Melcher
Rückläufige Baubewilligungen Schweiz

Die sinkende Anzahl an Baubewilligungen in der Schweiz liess zunächst nur eins vermuten: Der Wohnungsbau ist ins Stocken geraten. In der Realität sieht es aber anders aus, bestätigte kürzlich die Credit Suisse. Von einem Rückgang an Neubauten kann keine Rede sein. Zwar gibt es aktuell weniger baubewilligte Projekte, der Bautätigkeit tut dies aber kaum Abbruch. Ganz im Gegenteil: In vielen Regionen entstehen weiterhin viele neue Wohnungen – auch dort, wo nur noch wenig Nachfrage besteht.

Weniger Baubewilligungen im vergangenen Jahr

Die Schweizer Baubehörden bewilligen immer weniger Wohnungsbauprojekte: In den vergangenen 12 Monaten hat die Anzahl bewilligter Wohnungen in Mehrfamilienhäusern – dazu zählen Miet- und Eigentumswohnungen – um 14,7 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode abgenommen. Der Schwund an Baubewilligungen ist deutlich spürbar. Die Credit Suisse erklärt überraschend, dass der Bauboom damit dennoch nicht vorbei ist. Bei einer näheren Untersuchung der Bausituation in der Schweiz zeigt sich, dass die Zahlen täuschen. Die geringere Anzahl an Bewilligungen läutet noch lange keine Korrekturphase ein.

Unter Baugesuchen immer mehr grosse Bauprojekte

Woran liegt es also, dass der Wohnungsbau unaufhaltsam vorangeht? Laut der Credit Suisse ist dieser Umstand auf den Anstieg von grösseren Bauvorhaben zurückzuführen. Die Grossprojekte haben ihren Anteil an Baugesuchen auf 13,7 Prozent ausgeweitet – betrachtet man die letzten 25 Jahre, stellt diese Zahl einen absoluten Spitzenwert dar. Der Weg bis zur Baubewilligung ist bei solchen Projekten lang: Es gilt die verschiedenen Interessen zu berücksichtigen, die Finanzierung zu klären und strenge planerische Vorgaben miteinzubeziehen. Bis das Vorhaben im Detail steht, braucht es bei Grossprojekten deutlich länger. Aus diesem Grund ist mit weiteren Bewilligungen zeitverzögert zu rechnen.

Eine Abnahme an Baubewilligungen hätte ohnehin geringere Auswirkungen, als Kritiker glauben machen wollen. Zudem rechnen Experten damit, dass die Folgen eines Rückgangs erst mittelfristig zutage treten dürften. Grosse Bauprojekte entstehen zurzeit vor allem in den städtischen Lagen wie Zürich und Genf. Hohe Immobilienpreise weisen darauf hin, dass in diesen Regionen nach wie vor Bedarf besteht. Eine Bewilligung der noch hängigen Gesuche ist daher zu begrüssen – und es ist folglich davon auszugehen, dass die Anzahl bezugsfertiger Mietwohnungen auch in den kommenden Jahren nur in kleinem Masse zurückgeht.

Bauboom schiesst vielerorts am Ziel vorbei

Der Bau von Wohnungen ist grundsätzlich zu befürworten. Immerhin hat die Wohnungsknappheit gerade in den grossen Städten zu steigenden Preisen geführt. Das Problem ist nur: Nicht überall dort, wo Bauunternehmen neue Mehrfamilienhäuser hochziehen, herrscht auch ausreichend Nachfrage. In einigen Gegenden in der Schweiz berichten Immobilienmakler von mehr Leerständen bei den Mietwohnungen. 59'700 leer stehende Wohnungen waren es im letzten Jahr, bis 2020 soll die Anzahl auf 72'000 ansteigen – so sagen es die Ökonomen der Zürcher Kantonalbank voraus.

Im Jura und im Unterwallis gab es in 2018 sogar eine Zunahme an Baubewilligungen. Und das, obwohl hier schon viele Wohnungen seit geraumer Zeit einen neuen Mieter suchen. Ganz anders in den Städten: In Zürich sind die Baubewilligungen um 36 Prozent zurückgegangen und in Genf um 67 Prozent. Investoren suchen sich gezielt Regionen aus, in denen noch freie Bauplätze vorhanden sind. Ob es vor Ort tatsächlich Bedarf gibt, spielt dabei scheinbar nur eine untergeordnete Rolle. Branchenbeobachter sind der Meinung, dass sich angesichts niedriger Zinsen daran auch erst einmal nichts ändern wird. Günstige Hypotheken machen es möglich, weiterhin zu bauen.

Dort, wo es an freien Wohnungen mangelt, sind aber kaum Bauplätze vorhanden oder sie sind sehr teuer. Dadurch fliessen mehr Gelder in die Peripherie der Städte. Unter den Spitzenreitern mit Wohnungsleerstand sind die Kantone Tessin und Solothurn.

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